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Wolle ist gleich Wolle? Nicht ganz - wir erklären euch hier den Unterschied zwischen Schafwolle und Schafschurwolle, worauf wir bei Lehner Wolle beim Einkauf achten und wie die Wolle dann bei uns verarbeitet wird.
Was genau ist Schafschurwolle?
Wer meint, Wolle ist gleich Wolle und so große Unterschiede wird es schon nicht geben, der irrt. Es gibt zwischen 900 und 1.000 Schafrassen und hier wieder kleine Untergattungen. Das allein ergibt schon zwangsläufig unzählige verschiedene Arten von Schafschurwolle. Hinzu kommt nun aber auch noch die Tatsache, dass allein auf einem einzigen Schaf zwischen acht und 14 Wolltypen wachsen. Das ergibt insgesamt über 30.000 verschiedene Wollsorten weltweit.
Was gilt nun aber für jede Schafwolle?
Schafwolle ist eine tierische Naturfaser, die hauptsächlich aus Eiweißproteinen besteht. Proteine sind große Moleküle, sogenannte Makromoleküle. Diese sind aus Aminosäuren aufgebaut. Man unterscheidet zwischen globulären Proteinen, die eher kugelförmig und in Wasser leicht löslich sind, und fibrillären Proteinen. Diese kommen vor allem in Keratin wie in Haaren oder Fingernägeln vor. Sie sind eher länglich und fadenförmig und lösen sich in Wasser nicht auf. Schafwolle besteht im Wesentlichen aus Keratin.
Genauer betrachtet kann man Schafwolle vom Aufbau her in zwei Bereiche unterteilen: die äußere Schuppenschicht oder Cuticula und die inneren Spindelzellen.
Wie Dachziegel schützt die Cuticula ihren Kern. Die einzelnen Ziegel sind dabei von Wachs ummantelt, Wasser perlt von ihnen ab und die Wolle erhält durch diese Schicht ihren natürlichen Glanz. Dieses Wollwachs wird auch Wollfett oder Lanolin genannt. Aufgrund von Sonne und Wettereinfluss oxidiert diese Schicht und es entsteht dieser typische Schaffellgeruch. Dieses Wachs wird über die Hauttalgdrüsen der Schafe produziert und dient als natürlicher Schutzschild. Es wird mittlerweile auch gerne in der Kosmetikindustrie verwendet.
Die Spindelzellen im Inneren bestehen aus zwei Zellarten, die sich gegenseitig umwinden und unterschiedliche Dehnungsgrade aufweisen. Das bewirkt, dass sich die Schafwolle kräuselt. Die Spindelzellen bestehen aus Makrofibrillen, diese wiederum aus Mikrofibrillen, die bis zu den Eiweißmolekülketten weiter unterteilt werden können.
Warum ist Schafschurwolle so beliebt?
Schafschurwolle ist deswegen so beliebt, weil sie über erstaunliche Fähigkeiten und Eigenschaften verfügt und das in allen Bereichen. Schafwolle ist ein nachwachsender Rohstoff, die Entzündungstemperatur liegt etwa doppelt so hoch wie bei Holz (560 – 600° C) und der positive Einfluss auf das Raumklima spricht für sich.
Wie Messungen des Deutschen Wollinstituts belegen, kann Schafwolle nachweislich aufgrund ihrer klimaregulierenden Eigenschaften die Raumluft verbessern. Sie beseitigt unangenehme Gerüche und kann durch seinen Grundbaustein Keratin sogar giftige Schadstoffe wie Formaldehyd (Link Text Formaldehyd neutralisieren) neutralisieren. Außerdem sorgt Schafwolle durch seine unterschiedlichen Faserfeinheiten für eine angenehme Raumakustik.
Aber das ist noch nicht alles: Schafwolle wirkt hygroskopisch. Das bedeutet, dass sie die Feuchtigkeit in einem Raum ideal regulieren kann, indem sie überschüssige Feuchtigkeit aufnimmt und bei trockener Raumluft wieder abgibt. Bis zu 33 % ihres Eigengewichts kann Wolle an Feuchtigkeit aufnehmen, speichern und bei Wärme wieder abgeben ohne einen Schaden davon zu tragen. Diese Eigenschaften machen sich Hersteller von Sporttextilien aber auch von Matratzen, Bettdecken und Kissen zu Nutze. Auch wir setzen auf diese Besonderheit bei unseren ISOLENA Naturdämmstoffen. Ein weitere Vorteil des vielseitigen Naturrohstoffs ist der, das Schafwolle aufgrund seiner Eiweißfasern Schimmelsporen keinen Nährboden bietet.
Schafwolle vs. Schurwolle: What's the difference?
Viele haben sich diese Frage sicher schon öfter gestellt: Was ist der Unterschied zwischen Schafwolle und Schurwolle? Die Antwort ist denkbar einfach. Zwar werden beide Begriffe häufi g synonym verwendet, doch Schafwolle ist schlichtweg nur der Obergriff für Wolle, die auf unterschiedliche Art und Weiße vom Schaf gewonnen wird. Schurwolle stammt vom lebenden Schaf, sprich, die Wolle ist frisch. Da die Wolle "neu" vom Schaf direkt nach der Schur stammt, ist sie von hoher Qualität. Schafwolle hingegen kann auch aus Textilresten hergestellt werden. Generell kann man folgende Unterarten unterscheiden:
Schurwolle (stammt vom lebenden Tier)
Reißwolle (Alttextilien werden wiederverwertet)
Gerberwolle (Wolle, die vom geschlachteten Tier stammt)
Sterblingswolle (stammt von Tieren, die natürlichen Todes gestorben sind)
Worauf wir bei Lehner beim Kauf und der Verarbeitung von Schafschurwolle achten
Wolle ist ein nachhaltiger, umweltfreundlicher und natürlich nachwachsender Rohstoff. Die idealen Grundvoraussetzungen für ein wirklich "grünes" und "gutes" Produkt. Dennoch sollte man auch hier stets einen genaueren Blick darauf werfen: Auch wenn Wolle an sich ein vorbildlicher Rohstoff ist, so gilt das nur, wenn für eine artgerechte Tierhaltung gesorgt ist und keine Verwendung von Chemikalien bei der Weiterverarbeitung zum Einsatz kommt.
Neben tier- und umweltfreundlichen Aspekten sind aber auch noch weitere Kriterien wichtig, damit wir hochwertige Produkte aus Schafschurwolle produzieren können.
Kaufkriterium: Qualität der Wollfaser
Grob kann man bei den Wollfasern auf drei wesentliche Punkte achten: die Feinheit, die Kräuselung und die Länge. Beginnen wir beim Ersten:
Die Feinheit der Wollfaser
Je feiner, desto kostbarer - so lautet der Grundsatz in puncto Qualität. Die Faserfeinheit bestimmt auch, für welches spätere Produkt die Schafschurwolle sich am besten eignet. Umso feiner die Faser ist, umso weicher fühlt sie sich an, aber umso brüchiger wird sie auch. Ist die Faser gröber, so ist sie auch robuster. Man bewegt sich hier auf einer Skala zwischen superfein (15 Mikron) und supergrob (42 Mikron).
Einige Faktoren beeinflussen die Feinheit der Wolle: Klima, Alter, Aufzucht, Geschlecht, Ernährung und Rasse, aber auch, von wo genau die Wolle beim Schaf stammt. Denn ein Schaf allein kann mehrere Qualitätsstufen aufweisen. Die Feinste stammt dabei vom Schulter- (1), Seiten- (2) und Rückenbereich (3).
Die Kräuselung der Wollfaser
Feinheit und Kräuselung der Wolle hängen direkt miteinander zusammen. Je feiner, desto gekräuselter ist die Wolle, da mehr "Bögen" in einem kurzen Abschnitt enthalten sind. Die Kräuselung gibt auch Aufschluss darüber, wie elastisch und dehnbar die Wolle ist.
In der Abbildung siehst du verschiedene Kräuselungen von hochfeiner Wolle (1) (2) über mittelfeine Wolle (4) bis hin zu rauer Wolle (6) (7) (8).
Bei Schafschurwolle, die industriell verarbeitet worden ist, kann die Kräuselung verloren gehen. Macht man sie nass, so kann man diese mehr oder weniger wieder zurückholen.
Die Länge der Wollfasern
Auch die Länge der einzelnen Wollfasern hat Einfluss auf die Weichheit der Wolle. Hier gilt: je kürzer die Faser, desto weicher die Wolle. Dabei versteht man unter der Faserlänge die Länge der Faser im gespannten Zustand. Die Stapellänge hingegen beschreibt die Länge der Schafschurwolle im entspannten Zustand, also die Wolle im gekräuselten Zustand. Grob kann man die Wolllänge in drei Größen unterteilen:
kurzstapelig (20-40mm)
mittelstapelig (40-90mm)
langstapelig (90-550mm)
Warum kratzt Wolle eigentlich?
Ob Wolle kratzt oder nicht, hängt vor allem mit ihrer Faserstärke zusammen. Dicke und robuste Fasern biegen sich nicht leicht, die Enden können herausragen und die Haut dadurch pieksen und reizen.
Das Kratzverhalten ist bei einem Teppich nicht relevant, bei Kleidung, die direkt und über lange Zeit mit der Haut in Kontakt kommt allerdings schon. Achte hier also auf feine Fasern wie bei Merino- oder Kaschmirwolle und wasche Textilien aus Schafschurwolle unbedingt vor dem ersten Tragen mit einem geeinigten Waschmittel.
Kaufkriterium: Wollherkunft
Hausschafe gibt es mittlerweile weltweit. Egal ob Steppe oder Heide, Berge oder Tropen, Schafe fühlen sich im Prinzip überall sehr wohl und passen sich den Gegebenheiten ideal an. Nur noch auf Korsika und Sardinien haben sich Wildschafe gehalten.
Neuseeland ist bekannt für seine Vielzahl an Schafen. Gerne wird hier auch immer gescherzt, dass es dort mehr Schafe als Einwohner gibt - und das stimmt auch: 2020 zählte Neuseeland rund 5 Millionen Einwohner, die Zahl der Schafe war fast fünfmal so hoch. Auf einen Farmer kommen dabei rund 200.000 Schafe. Zum Vergleich: In Österreich sind es rund 20 Schafe.
Neuseeland ist eher für grobe bis mittelgrobeWolle bekannt. Superfeine Wolle stammt aus Australien und Argentinien. Hier gibt es spezielle Züchtungen, deren Wolle vor allem für Stoffe für Anzüge oder Sportbekleidung hergenommen wird. Zu den Wolle-Hauptproduzenten zählen außerdem noch China, Uruguay, Argentinien und Südafrika.
Bei Lehner Wolle wird nur Schafschurwolle verwendet. Die Gründe dafür sind schnell erklärt:
Gerberwolle wurde bereits chemisch behandelt, wodurch die natürlichen Eigenschaften der Schafwolle zerstört wurden. In der Gerberei ist dies ein notwendiger Prozess, um die Haut des Tieres vor Fäulnis zu schützen. Oft wird deswegen die Wolle auch chemisch von der Haut enfernt.
Eine chemisch vorbehandelte Wolle reagiert im Färbebad anders als eine unbehandelte. Sie bekommt daher eine komplett andere Farbe.
Auch in Bezug auf Feuchtigkeit würde sich das Verhalten der Wolle verändern.
Wo immer es möglich ist, wird Wolle aus dem DACH-Raum verwendet. Insbesondere für die Dämmung und Gartenwolle eignet sich diese Wolle ideal.
Woher kommt die Schafschurwolle bei Lehner Wolle?
Da in Österreich leider zu wenig Schafschurwolle produziert wird, kommt auch bei Lehner Wolle ein Teil aus dem Ausland. Je nach Verwendungszweck (Produktion von Dämmung, Akustikprodukten, Floristikprodukte, Teppiche, Gartenwolle) müssen wir auch aufgrund der Wollqualität Wolle aus verschiedenen Ländern nutzen. Woher kommt sie nun aber genau?
Kräuselwolle aus Oberösterreich: Diese Wolle nennen wir aufgrund ihrer starken Kräuselung nur intern bei Lehner Wolle so. Sie besitzt einen Merinowollanteil und eignet sich daher ideal für Filzproduktionen und die Färbung.
Osttiroler Steinschaf: Die Wolle besitzt von Natur aus unterschiedliche Grau-, Braun- und Weißtöne, was sie zu etwas ganz Besonderem macht. Bereits seit über 20 Jahren kaufen wir diese Wolle aufgrund dieser einzigartigen Farbnuancen.
Tiroler Bergschaf: Sie zählt zu den industriellsten Wollen fast aller europäischen Wollen. Tiroler Bergschafe sind komplett weiß, die Wolle ist mittelfein. Von der Länge und der Kräuselung her besitzt sie eine große Bandbreite. Zu beachten ist, dass die Herbstschur aufgrund von mehr Sonnenlicht heller ist als die leicht gelblichere Frühschur.
Turkmenische Wolle: Die Schafe besitzen einen natürlichen und intensiven Braunton. Für Nomaden sind die Schafe die Lebensgrundlage, allerdings aufgrund ihres Fleisches und der Milch. Die Wolle ist nur ein Nebenabfallprodukt, durch das sie Geld "geschenkt" bekommen. Es befinden sich daher viele Kletten, Draht usw. darin.
Neuseelandwolle: Sie ist weltweit die industriellste Wolle und besitzt eine sogenannte Typenzahl, die Aufschluss über Faserfeinheit, Faserkräuselung und Farbe gibt. Bei Lehner Wolle kaufen wir diese Wolle auf Auktionen in Neuseeland.
Argentinische Lammwolle: Lammwolle ist die Erstschur eines Lammes. Die Wolle ist sehr kurz, feiner, gekräuselter und fühlt sich sehr weich an. Lammwolle ist aufgrund der geringeren Kilos verhältnismäßig teurer. Verwendet wird sie bei uns bei Teppichgarnen und den zugehörigen Filzen für die Borten.
Egal woher die Wolle kommt: Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Qualität und die richtige Haltung der Tiere. Vor allem in Australien ist das sogenannte Mulesing leider noch nach wie vor sehr verbreitet. Dabei werden jungen Lämmern etwa handtellergroße Hautstücke rund um den Schwanz abgeschnitten. So soll ein Fliegenmadenbefall verhindert werden. Richtig versorgt mit Medikamenten, um die Schmerzen zu stillen und Infektionen vorzubeugen, wird in der Regel nicht. Ziel dahinter ist, möglichst viel Profi t herauszuschlagen. Wir distanzieren uns klar von solchen Methoden.
Verunreinigungen in Schafschurwolle
"Gutes" und "schlechtes" Wollhaar
Jeder Verarbeiter von Schafschurwolle würde am liebsten zu 100 % mit dem sogenannten Wollhaar arbeiten: Feine, geschmeidige und elastische Wollfasern.
Naturgemäß fallen bei jeder Schafschur aber auch die sogenannten Stichelhaare an: Kurze, spröde, markhaltige Fasern, die weniger geschmeidig sind und sich auch beim Färben unvorteilhaft verhalten. Zum Glück brechen viele dieser Stichelhaare (auch Kurz- oder Borstenhaare genannt) schon beim Spinnen und fallen noch vor der weiteren Verarbeitung raus. Ganz ausschließen kann man sie aber leider nicht.
Alles „veggi“?
Was man im ersten Moment, wenn man an die Qualität der Schafschurwolle denkt, vielleicht nicht gleich im Kopf hat, sind Pflanzen. Der Vegetabilienanteil ist jener Anteil an Gras, Stroh, Kletten ..., der gerne in der Wolle hängen bleibt. Bei der Neuseelandwolle liegt dieser Anteil z.B. bei etwa 0,2 - 0,3 %.
Bei der Wäsche wird das meiste von dem Schmutz entfernt. Einiges geht aber erst beim Kardieren oder beim Kämmprozess heraus. Vollständig sauber wird die Schurwolle jedoch nie, da selbst beim Kämmprozess feine Grashalme hängen bleiben können. Deswegen wird bei unseren Webteppichen am Ende immer nochmals von Hand gesäubert und jede störende Faser mit der Pinzette entfernt.
Die Schafschur
Schafe werden in der Regel zweimal im Jahr geschoren. Einmal im Frühjahr, um die Schafe von ihrem dicken "Winterfell" zu befreien und damit sie bei der Sommerhitze nicht zu sehr schwitzen. Und das zweite Mal vor dem Winter, damit sie im Stall, wenn sie sich zusammenkuscheln, nicht zu sehr ins Schwitzen kommen. Der Grund, warum man das Schwitzen verhindern möchte, ist, dass sich der Schweiß sonst mit dem Lanolin, also dem Wollfett, vermischt und so die Qualität der Wolle mindern könnte.
Bei der Schafschur selbst muss das Schaf trocken sein, das Fell wird dabei in nur drei Minuten in einem Stück heruntergeschoren. Pro Schaf sind das zwischen zwei und fünf Kilo. Man spricht hier von "Wolle im Schweiß". Das bedeutet, dass hier noch das Wollfett und der Schmutz, wie etwa Gras oder Stroh, vorhanden sind.
Auch hier kann man die Schafschurwolle wieder in unterschiedliche Kategorien einteilen:
Lammwolle: So bezeichnet man die Wolle nach der ersten Schur nach etwa 6 Monaten.
Jährlingswolle: Diese Wolle stammt von der ersten oder zweiten Schur nach 10-12 Monaten.
Einschurwolle: Die Schafe werden hier einmal im Jahr geschoren.
Zweischurwolle: Die Schafe werden zweimal im Jahr geschoren.
8-Monats-Wolle: Alle acht Monate wird das Schaf geschoren.
Verarbeitung der Schafschurwolle
Nach der Schur wird die Rohwolle in rund 450 kg schwere Ballen gepresst und zur Wäscherei gebracht, wo sie mit Kernseife gewaschen wird. Die Schafschurwolle muss nun auf einen bestimmten leicht säuerlichen pH-Wert von 6,5 bis 6,9 gebracht werden, da sie sich im basischen Bereich auflösen würde.
Anschließend erfolgt die Trocknung. Handelt es sich um Wolle zur Fertigung unserer ISOLENA Dämmstoffe, so wird diese danach wieder in Ballen gepresst und zu uns nach Waizenkirchen zur Weiterverarbeitung geliefert. Für unsere dekorativen Produkte der Floristikmarke STYLIT, unsere und unsere Schurwollteppichmarke FELICEwird der Großteil der Wolle vor der Weiterverarbeitung noch gefärbt. Bei Lehner Wolle wird die Schafschurwolle im nächsten Schritt mechanisch gereinigt und gekrempelt bzw. kardiert. Das bedeutet, dass Wolle durch viele Walzen hindurchgeschickt wird, an denen kleine Haken hängen. Die Schurwolle wird so komplett "durchgebürstet". Der Abstand der Haken liegt anfangs bei etwa 1 mm und sinkt gegen Ende auf 0,1 mm. Die Flocken sind danach keine Flocken mehr, sondern ein einziges Vlies. Dieses kann zu weiteren Produkten weiterverarbeitet werden.
Für unsere FELICE-Teppiche durchläuft die gereinigte Schafschurwolle nun einige weitere Produktionsschritte, bis wir dir deinen Wollteppich zu Füßen legen können:
1. Schurwolle färben
Für weiße oder braune Teppiche können wir die gewaschene Wolle direkt weiterverarbeiteten. Damit unsere Wollteppiche aber in den verschiedensten Farben strahlen können, wird die Schafschurwolle in einer Färberei bearbeitet. Wenn das Endprodukt bunt werden soll, können wir leider nicht mit reinen Naturfarben arbeiten, denn hier gibt es keine Methode um das Wollgarn so zu färben, das es farb- wasch und lichtecht ist. Deshalb lassen wir die Wolle innerhalb der EU gemäß der REACH Verordnung färben. Diese EU-Verordnung hat ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt im Umgang mit Chemikalien zum Ziel. So können wir qualitativ hochwertige Garne produzieren und trotzdem auf Gesundheit und Umwelt achten.
2. Richtige Farbmischung zusammenstellen
Die Schafschurwolle, die wir aus der Färberei bekommen, ist meist nicht die finale Farbe des Wollgarns. Um auf Farbtrends reagieren zu können, verschiedenen Farbnuancen zu erreichen und um eine gleichbleibende Farbqualität zu schaffen "erzeugen" wir die Farben nach einer Art Kuchenrezept: Man nehme 30 % Rot, 50 % Weiß und 20 % Braun. Die verschiedenen Farben mischen wir dann in unserer "Küchenmaschine" zu einer Farbe, bis die Wolle "fluffig" ist.
3. Wollgarn produzieren
Diese so aufbereitete Schafschurwolle wird dann zu Wollgarnen in verschiedenen Stärken für unterschiedlichste Teppiche gesponnen. Viele dieser Garne durchlaufen noch einen weiteren Schritt: Sie werden nach dem Spinnen zusätzlich gewalkt, damit sie langlebiger sind. Dazu wird das Wollgarn erst gewaschen und dann in einer Trockenkammer getrocknet. Dadurch verfilzt das Garn gezielt und die Schafschurwolle wird widerstandsfähiger.
4. Teppich weben
Erst nach diesen vielen Verarbeitungsschritten kommen die bunten Wollgarne in die Weberei, dem Dreh- und Angelpunkt in der Fertigung unserer Teppiche aus Schafschurwolle: Hier wird das Kettgarn aus Leinenzwirn durch die zahlreichen Litzen der Webstuhlschäfte gezogen und das bunte Wollgarn wird für den sogenannten "Schuss" vorbereitet: Durch stetiges Hin und Her wird so auf unseren historischen Webstühlen die Schafschurwolle zu dem Teppich weiterverarbeitet, den du dir wünscht.
Waschen und Pflegen von Produkten aus Schafschurwolle
Schafwollprodukte sind resistent und besitzen eine hohe Selbstreinigungskraft. Der beste Tipp daher: lieber nicht waschen. Viele Waschmittel haben aggressive Inhaltsstoffe, die die Wolle schädigen und den Schutzfilm zerstören können. Wenn eine Wäsche zwingend notwendig ist, dann auf milde und spezielle Reinigungsmittel zurückgreifen und lieber auf Handwäsche setzen.
Unsere Schafwollteppiche sind ebenfalls sehr genügsam. Meist setzt sich der Schmutz nur oberflächlich ab. Einfach absaugen oder ausklopfen und der Dreck ist weg. Sollte mal ein gröberer Fleck dabei sein gibt es einige Tipps und Tricks, wie der Teppich wieder picobello wird.
Möchte man bei der Reinigung lieber auf Hausmittel setzen, weiß aber nicht genau, welchem Internettipp man glauben soll - nicht verzweifeln, wir haben es für euch getestet. Hier findet Ihr die Ergebnisse von unserem Hausmitteltest zur Fleckenentfernung.
Auch wenn Teppiche oft als wahre Staubfänger gelten, so sind sie für Allergiker doch oft besser geeignet als mal glaubt. Denn genau diese Eigenschaft macht sie für Allergiker interessant. Ein Teppich schafft es, den Feinstaubgehalt in der Raumluft zu verbessern und lässt dadurch insbesondere Allergiker wieder gut durchatmen.
In unserem Magazinbeitrag "Teppiche für Allergiker" findest du weitere nützliche Infos, worauf du achten solltest, wenn du oder einer deiner Lieben unter einer Hausstauballergie leidet.
Hat man ein paar Punkte im Auge, dann wird dein Lieblingsteppich auch zum Highlight für dein Haustier. Wie die richtige Teppichwahl für Haustierbesitzer aussieht:
Greife eher zu Flachgewebe- oder Kurzflorteppichen,
wähle ein unempfindliches Material und
achte darauf, dass die Fellfarbe der Tiere mit der Teppichfarbe harmoniert.
Wenn du deinen Teppich dann auch regelmäßig saugst oder ausklopfst, werden dein Haustier und du viel Freude an dem kuscheligen Stylingelement haben.